Die Fahrt in die Wallonie – ein Reisebericht von Doris Burzlauer
Wallonie, die schöne Unbekannte….
treffender hätte die Überschrift unserer Reise nicht sein können. Nach einer kurzweiligen Anreise nach Belgien und einem wallonisch geprägten Imbiss an der Grenze, den Gudrun wieder wunderbar für uns zubereitet hatte, trafen wir am Nachmitttag an unserem ersten Ziel, dem traumschönen Garten in Durbuy mit den unzähligen Formschnitt-Pflanzen (auch Topari genannt), ein. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns gegen einen Besuch dort, weil es doch sehr, sehr voll war; aber wir hatten von oberhalb des Parkplatzes aus einen schönen ersten Überblick gewonnen und konnten uns einen Eindruck von der imposanten Anlage machen, sodass wir nicht allzu traurig waren, es nicht gesehen zu haben.
Dadurch bedingt, konnten wir nun etwas früher im Hotel Castel de Pont-a-Lesse bei Dunant einchecken und uns bei einem Apéritif auf der hübschen Terrasse mit Blick auf den traumschönen Schlossgarten auf das Abendessen freuen.
Ziel unserer ersten Exkursion war das Schloss Freyr in Hastìere, direkt an der Maas gelegen, welches im Jahr 1410 von dem Herzog Jacques und seiner Ehefrau Marie de Beaufort erworben wurde. Dort erwartete uns ein „special event“: Dr. Streit spielte auf dem Flügel Mozart für uns.
Schön… . Der Museumsführer hat in seinem Büro mitgepfiffen, wurde berichtet.
Besonders interessant ist der Garten nach dem Vorbild Versailles mit den verschiedensten Orangenbäumchen, die in der hinten liegenden Orangerie überwintern und zum Teil über 300 Jahre alt sind. Nun ist auch mir endlich (!) klargeworden, woher der Name Orangerie kommt….
Außer dem Garten ist dort noch erwähnenswert, dass der Schlossherr Herzog Beaufort eine Kinderkutsche anfertigen ließ, die auf der Weltausstellung 1889 in Paris als bestes Kinderspielzeug bewertet wurde…Die heutigen Besitzer de Laubespin ziehen als Wohnsitz allerdings Bruxelles vor, was mein vollstes Verständnis findet, denn komfortabel ist das Schloss nicht, und es diente eigentlich auch immer nur als Sommerresidenz.
Nach einem ausgezeichneten „poulet suprème“ im „Walhere Roi“ in Onhaye ging es zum nächsten Ort, der Tropfsteinhöle „La merveilleuse“. Durchaus ein unheimliches, kleines Abenteuer und eine sportliche Herausforderung durch die vielen feuchten Stufen.
Weiter ging’s ins schöne Dinant, in die hübsche Metropole der Region, wo wir Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel hatten und schon einen Blick auf die erhabene Zitadelle werfen konnten.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum nächsten Ziel unserer Reise: die herrlichen berühmten Wassergärten von Annevoie. Durch die vielen Wasserfälle und Bäche dieser Region inspiriert, ist der Eigner des Schlosses Charles-Alexis de Montpellier ab dem Jahr 1717 auf die Idee gekommen, diese einzigartige Vielfalt an Wasserspielen zu bauen und wunderschön umzusetzen. Ein sehenswerter Ort.
Nachmittags ging es weiter zur Abbaye de Maredous in Anhée-Denée, einem unglaublich imposanten Benediktinerkloster von 1872 in dem – natürlich – belgisches Bier gebraut wird.
Nach der Besichtigung der Kirche gingen wir hinüber zu einem Nebengebäude zum rustikalen Mittagsmahl mit … Bier! Anschließend fuhren wir mit dem Bus hinauf zur großen, die ganze Stadt dominierenden Zitadelle von Dinant, von wo man einen atemberaubenden Blick über das Tal hat.
Nach der Ankunft in unserem Hotel-Castel stand auch schon das Abschiedsmenü auf dem Programm. Da der Wettergott es gut mit uns meinte, konnten wir den Abend mit fröhlichen, vielseitig anregenden Gesprächen auf der Terrasse ausklingen lassen. Das letzte Gemurmel verstummte erst spät nachts, wie man hören konnte …
Doch wer nun dachte, es gehe am Sonntag nach Hause, ist noch nie mit unserer Reisegruppe gefahren. Denn da wird jeder Tag bestens ausgenutzt, und so ging es mit dem Bus auf unserer Rückfahrt nach Lüttich zum Sonntagsmarkt entlang der Ourthe, wo uns das quirlige Leben wie in einer „südländischen“ Stadt erwartete.
Um über Lüttichs hochinteressante Geschichte zu schreiben, fehlt hier der Platz. Nur so viel: Liège ist eine Reise wert und war, nach sehr wechselvoller Geschichte, auch einmal die zweitgrößte Industriemacht der Welt. Als mein erster Blick auf diese Stadt mit den unterschiedlichsten Bauwerken fiel, dachte ich sofort intuitiv: Oh, hier muss aber sehr viel passiert sein! So ist es…
Am Nachmittag stiegen alle gutgelaunt, voll neuer Eindrücke und Erlebnisse in den Bus, um nun auf die letzte Etappe der Heimreise zu gehen.
Doris Burzlauer






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