Michael Wiersing Sudau stellt französische Chansons/Pop/Rock von 1954 bis 2024 vor
Michael Wiersing Sudau stellt französische Chansons/Pop/Rock von 1954 bis 2024 vor
eine gelungene Kooperationsveranstaltung der VHS mit der DFG Bielefeld
Mit einem Videoclip der Rockgruppe „Les Rita Mitsouko“ in Kostümen von Jean-Paul Gaultier von ihrem millionenfach verkauften Lied „Marcia Baïla“ über ein Mädchen, das viel zu früh sterben musste, begann Michael Wiersing Sudau seinen Vortrag über 70 Jahre französische Rock- und Popmusik, der vielseitiger kaum sein konnte.
Boris Vian, französisches Multitalent und Jazz-Legende, folgte mit seinem berührenden Antikriegslied an den Präsidenten „Le déserteur“. Wohl jeder Franzose kennt es. Georges Brassens, Bobby Lapointe, Claude François, Serge Gainsbourg, Joe Dassin, die Popgruppe „Téléphone“, Jacques Higelin und der berühmte Jean-Jacques Goldmann, der heute noch – und das schon seit mehreren Jahren – zum beliebtesten Franzosen gewählt wird, folgten mit ihren unvergessenen Chansons. William Shellers „Un homme heureux“ haben sicher auch noch einige von uns in Erinnerung. Es folgte das herzerfrischend, fröhliche Video von ZAZ mit ihrem Superhit „Je veux“.
Besonders beeindruckend folgte Jacques Brels unvergleichlich berührendes Lied: „Ne me quitte pas“. Eindrucksvoller kann Liebesleid nicht besungen werden. Man mochte mitweinen.
Abschließend folgte ein Video von „Les Rita Mitsouko“ mit einem rasant verrückten Tanz-auftritt ihres Superhits aus jüngerer Zeit, wohl von einem Smartphone gefilmt.
Der Vortragende Michael Wirsing, Kulturjournalist, der sich seit vielen Jahren leidenschaftlich mit der französischen Musik beschäftigt, vermisst die französischen Chansons in den deutschen Medien sehr, wie er abschließend erwähnt, da sie kaum noch gespielt würden.
Daher erwartete er, wie er scherzhaft eingangs seines Vortrags erwähnte, ca. 9 Zuhörer und hatte Angst, dass ihm diese auch noch wegliefen, weil die Heizung der VHS ausgefallen war. Die Angst war unbegründet: Der Saal war voll und der Hausmeister musste noch Stühle bringen.
Ein gelungenes Event, welches – für das nächste Frühjahr geplant -, eine Fortsetzung finden soll: das nächste Mal exklusiv über Jacques Brel.
(Doris Burzlauer)