Fahrt nach Deventer, Utrecht und Amsterdam
19.-20. August 2023
Vincent van Gogh – Ein Niederländer in Frankreich
Am 19. August reisten wir, die DFG Bielefeld, mit dem Freundeskreis Herford-Voiron und der
DFG Detmold gemeinsam zu einem Museumsbesuch nach Amsterdam. Frau Gudrun Streit hatte von ihrem Urlaubsdomizil auf Guadeloupe aus die heißbegehrten Karten für die Van-
Gogh-Ausstellung in Amsterdam ergattert.
Unsere erste Pause machten wir gleich hinter der holländischen Grenze, wo das Ehepaar Streit
uns ein opulentes Frühstück servierte, gekrönt von einem Gläschen Crémant. Besser kann eine
Reise kaum beginnen. Ein Stündchen später erreichten wir nach einer kurzen Fährüberfahrt über die IJssel unser erstes Ziel, Deventer, ein uraltes Städtchen mit sehr viel Charme, bekannt auch für das Charles-Dickens-Festival im Dezember, wo es sich ohne viel Mühe zurück ins Mittelalter verwandelt.
Nach dem Stadtbummel ging es nachmittags weiter nach Utrecht, wo wir im komfortablen Hotel Mitland eincheckten. Dieses liegt sehr idyllisch an einem kleinen See. (Danke für die sieben Mückenstiche…) Mit dem Bus fuhren wir dann ins Stadtzentrum, wo wir eine Grachtenfahrt gebucht hatten. Ein unvergleichliches Erlebnis. Wieder bewahrheitete es sich, dass man vom Wasser aus einen interessanteren Blick auf die Stadt hat. Nicht nur die Grachtenschiffe, sondern unzählige kleine und größere Boote tummelten sich zu Hunderten in den Grachten – und natürlich: die Stand-Up-Paddler.
So etwas scheint mir, wäre in Deutschland unmöglich: viel zu gefährlich, verboten! Die
Holländer sehen es gelassen. Beinahe-Crashes und kleine Crashes, was soll’s. Passiert…
Wir besichtigten ein breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten. Von uralten Speicherhäuschen
bis zu hochmodernster Architektur war alles zu bestaunen.
Abends teilten wir uns auf: Die eine Gruppe zog es zum Italiener, die andere zum Spanier und
die dritte zum Asiaten. Die meisten gingen zu Fuß zurück zum Hotel. Die älteren wählten das
Taxi, so auch ich. Wie vor vielen Jahren in Paris erlebte ich wieder einmal eine wilde Fahrt in
rasendem Tempo durch die kleine Stadt, bei der wir reichlich durchgeschüttelt wurden.
Am nächsten Morgen ging es sehr früh weiter nach Amsterdam. Eine kluge Entscheidung, denn wir waren die ersten in der Bustiefgarage am Museumszentrum. Um kurz vor 10 Uhr durften wir schon das Gebäude betreten und erlebten eine imposante Ausstellung mit vielen neuen Eindrücken. Frau Streit hatte uns vorher Informationsmaterial über van Goghs letzte Wochen in Auvers-sur-Oise gegeben. Mir war nicht bekannt, dass er tatsächlich auf sich selbst geschossen hat und nach zwei Tagen in seinem Zimmer verstarb, aufgegeben von seinen Ärzten.
Welch ein trauriges Ende für einen Mann, der später einen unvergleichlichen Ruhm erlangte.
Nach dem eindrucksvollen Museumsbesuch blieb uns Zeit für einen Bummel über den
Trödelmarkt vor dem Rijksmuseum und durch das Grachtenviertel. Was für eine wunderschöne Stadt! Die Radfahrer allerdings sind, besonders für Touristen, eine unbekannte Gefahrenquelle: sie rasen mit hohem Tempo durch die „Fußgängerzonen“, die eigentlich Fahrradfahrerzonen mit einem schmalen Fußweg sind. Man schaut sich stets verschreckt nach ihnen um, aber man muss ihnen zugutehalten: Sie klingeln alle rechtzeitig.
Von Fahrradhelmen allerdings scheinen die Holländer gar nichts zu halten: Wir haben keinen
einzigen gesehen…
(Doris Burzlauer)