Programmflyer 2. Halbjahr 2023
Liebe Mitglieder,
„La joie de vivre ne s’achète ni au supermarché ni même dans les magasins de luxe. » (Die
Lebensfreude kann man weder im Supermarkt, ja nicht einmal in Luxusgeschäften kaufen.)
(Pierre Rabhi, écrivain, agriculteur et philosophe)
Lebensfreude als Lebenselixir – bei unserem kurzen Rückblick auf das vergangene Halbjahr
taucht sie immer wieder auf, die Lebensfreude, die umso stärker empfunden wurde, als nach
der Coronazeit wieder Treffen mit anderen Menschen ohne Einschränkungen möglich waren
– auch bei unseren Veranstaltungen: bei der Fahrt zur Barbarossa-Ausstellung nach Münster,
beim sehr gut besuchten Dîner amical, beim gemeinsamen Kochen in der „cuisine“, bei der
mit aktuellen Themen bestückten Table ronde, bei der in die deutsch-französische Vergangenheit gehende Lesung von Sylvie Mescam mit anschließendem geselligen
Beisammensein, bei dem sehr gut besuchten Boulespiel, beim Nebeneinander im
Plüschsessel des „cinéma“, beim Vorlesewettbewerb der Bielefelder Schulen, bei der Vergabe
der Abiturpreise, bei der Mitgliederversammlung mit Themen und Informationen rund um die DFG Bielefeld und bei der anregungsreichen Fahrt auf den Spuren der deutschen und
französischen Romantik. Wer noch einmal eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Events
lesen möchte, der findet sie auf der Homepage und in den Rundbriefen, die Ihnen per Mail
zugeschickt wurden.
Zu den besonderen Ereignissen zählten der Besuch des französischen Generalkonsuls, Dr.
Sur, im Januar in Bielefeld und der Empfang in der französischen Botschaft in Berlin im Juni.
Seine Exzellenz François Delattre hatte zur Verleihung des Prix Rovan eingeladen, um die
Arbeit der deutsch-französischen Gesellschaften zu würdigen.
Die Festwoche des Arbeitskreises Senne-Concarneau mit den Auftritten des Krimiautors
Jean-Luc Bannalec alias Jörg Bong, des Cercle Celtique und der Musikgruppe Bagad Konk
Kerne und das Freundschaftsfest waren weitere Höhepunkte der „Joie de vivre“ française, an
denen wir teilhaben konnten.
Engagement für das Franco-Allemand haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Und das
findet seinen Niederschlag auch wieder in dem neuen Programm.
Dazu ein paar Informationen zu den Events außerhalb des gewohnten Programms:
Am ersten Juli führt uns unsere traditionelle Rencontre estivale nach Paderborn – Schloss
Neuhaus in die Ausstellung „geheimnisvoll bewegt“. Danach bewegen wir uns nicht
geheimnisvoll, sondern gut sichtbar rund um das Schloss und schließlich zum Restaurant
Nikopolis, wo wir unsere Rencontre ausklingen lassen.
Versäumen Sie nicht die traditionellen Festlichkeiten und das französische Flair am 14. Juli
auf dem Senner Marktplatz. Musik, Crêpes und Getränke – la joie de vivre! Veranstalter ist
der Arbeitskreis Senne-Concarneau.
Im August wandeln wir auf den Spuren van Goghs in Auvers-sur-Oise, Frankreich. Seine dort
entstandenen Gemälde werden in einer Sonderausstellung im Van Gogh Museum in
Amsterdam gezeigt. Diese zweitägige Fahrt ist bereits ausgebucht.
Lust auf Musik? Die ChitChat Company gibt ein Konzert auch mit französischen Liedern am ersten September im TOR 6.
Im November führt uns Herr Riedel exklusiv durch die neue Ausstellung im Museum Peter
August Böckstiegel. Notieren Sie sich schon einmal den Termin und lassen Sie sich
überraschen…
Ein Vortrag über die Prix littéraires in Frankreich von Herrn Houdus wird uns Welt der
französischen Literatur näherbringen. Wer wird einen der begehrten Preise bekommen?
Vielleicht haben Sie danach Lust auf ein Leseabenteuer mit der Lektüre einiger prämierter
Werke und eine weitere Rencontre littéraire…
Der Vortrag von Frau Dr. Jahns-Eggert, Dozentin im Fachbereich Romanistik der Universität
Bielefeld, hat einen gesellschaftspolitischen Schwerpunkt. La liberté – und ihre Grenzen.
Was der Karikaturenstreit über die französische Gesellschaft verrät. Es wird der Frage
nachgegangen, was in satirischen Zusammenhängen erlaubt ist und wo das Recht auf freie
Meinungsäußerung endet.
Wir beschließen das Halbjahr mit der cuisine. So viel sei schon einmal verraten: Passend zur
Weihnachtszeit werden winterliche Vor- und Nachspeisen gezaubert.
Zum Schluss möchten wir unsere neuen Mitglieder chaleureusement! willkommen heißen.
Wirhoffen, dass sie oder Sie sich schon gut eingewöhnt haben und viel Lebensfreue, die man ja nicht kaufen kann (siehe oben), bei unseren Unternehmungen finden.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Mitglieder des Beirats und an alle helfenden Hände,
die dazu beigetragen haben, dass wir wieder einmal ein ausgewogenes Programm anbieten
können.
Merci à vous toutes et tous. Votre soutien est notre moteur.
gez. Marie-Lu Matzke gez. Dr. Viktoria Bartmann gez. Ulrich Reetz
Und zum Schluss möchten wir noch einmal auf den Autor des obigen Zitats, Pierre Rabhi,
zurückkommen, der die Legende vom Kolibri – hier zusammengefasst – erzählt und Mut
macht, sich den vielen Herausforderungen und Katastrophen des Lebens zu stellen.
U n j o u r , d i t l a l é g e n d e , i l y e u t u n
i m m e n s e i n c e n d i e d e f o r ê t . T o u s l e s
a n i m a u x t e r r i f i é s , a t t e r r é s , o b s e r v a i e n t
i m p u i s s a n t s l e d é s a s t r e . S e u l l e p e t i t
c o l i b r i s ’ a c t i v a i t , a l l a n t c h e r c h e r
q u e l q u e s g o u t t e s a v e c s o n b e c pour l e s
j e t e r s u r l e f e u . A p r è s u n m o m e n t , l e
t a t o u , a g a c é p a r c e t t e a g i t a t i o n
d é r i s o i r e , l u i d i t : « C o l i b r i ! T u n ’ e s
pas f o u ? C e n ’ e s t p a s a v e c c e s g o u t t e s
d ’ e a u q u e t u v a s é t e i n d r e l e f e u ! » E t l e
c o l i b r i l u i r é p o n d i t : « J e l e s a i s , m a i s
j e f a i s m a p a r t . »
Eines Tages, so erzählte die Legende, brach im Wald ein
gewaltiges Feuer aus. Alle Tiere waren schockiert und mutlos
und beobachteten machtlos die Katastrophe. Nur der kleine
Kolibri tat etwas und holte einige Wassertropfen in seinem
Schnabel, um sie auf das Feuer zu gießen. Nach einer Weile
sagte das Gürteltier, verärgert von dieser lächerlichen
Geschäftigkeit: „Kolibri! Du bist doch verrückt! Du glaubst doch
wohl nicht, dass du mit diesen Wassertopfen das Feuer löschen
wirst?“ „Ich weiß“, entgegnete der Kolibri, „aber ich trage
meinen Teil dazu bei.“